
Die Forschung zum deutschen Kolonialismus war lange Zeit geprägt von einer zeitlichen Verengung auf die verhältnismäßig kurze Phase, in der das Deutsche Reich über Kolonien verfügte.
Die gesellschaftliche Bedeutung des kolonialen Projekts vor und nach dieser Phase rückte zuletzt immer mehr in den Fokus.
Aber auch geografisch konzentrierte sich die Forschung meist auf die kolonialen Zentren des Reichs, also Berlin und Hamburg.
Der Kolonialismus und die damit einhergehenden Kolonialwissenschaften hatten jedoch auch abseits dieser Zentren großen Einfluss.
Wie sah der universitäre Alltag in anderen Städten aus? Was wurde gelehrt und inwiewiet wurde dort durch vermeintliche Wissenschaftlichkeit der Kolonialismus legitimiert.
Dr. Anne-Kathrin Horstmann ist diesen Fragen am Beispiel der Kölner Hochschulen nachgegangen.
Ihre Recherchen in den Hochschularchiven der Stadt sowie Archiven in Berlin und Leipzig geben einen Einblick, wie tief der Kolonialismus in der Universitätslandschaft – aber auch der Gesellschaft – verankert war.
Wir haben ihr dazu unsere Fragen gestellt.
https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/kolonialwissenschaften?language=en